Professor Zulley zum besseren Schlaf
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 3. Dezember 2015
In meinem Buch über das „Wohlfühlhormon Serotonin“, Via Nova, 2. Aufl. 2014, habe ich dem wichtigen Thema Schlaf einen breiten Raum gegeben. Auf den vorliegenden Seiten habe ich das unerschöpfliche Thema in vielen Beiträgen weiter fortgeschrieben, s.http://www.essenspausen.com/?s=Schlaf.
Am 30.11.2015, 15.30 Uhr, hatte ich die Freude, in einer ausfürhlichen Dokumentation den herausragenden deutschen Schlafforscher Professor Dr. Jürgen Zulley aus Regensburg zu sehen und anzuhören
Zulley ist Professor für Biologische Psychologie, was immer das sein soll. Jedenfalls ist er einer der bedeutendsten Vordenker und Meister des richtigen Schlafverhaltens.Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt jedenfalls im Schlaflabor. Dort hat er natürlich viel zu tun mit der Chronobiologie, dem uns genetisch oder evolutionär vorgegebenen Wach- und Schlafrhythmus. Die Macht der Schlafhormone steht dagegen nicht im Fokus seiner forschenden Aufmerksamkeit. Dies ist ein Nachteil, was ich zeigen werde.
Im Interview erwähnte Zulley beiläufig, dass es auch andere Schlafforscher gibt, die nicht den psychologischen verhaltenstherapeutischen Ansatz in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, sondern mehr auf die biochemischen Wirkzusammenhänge beim Schlaf setzen. Ohne dass er das ausdrücklich sagt, ist klar, dass er die Biochemiker und Endokrinologen meint.
Ich kann nur feststellen, dass sowohl die Arbeit im Schlaflabor wie auch die Ermittlung der zentralnervös den Schlaf bestimmenden Botenstoffe – voran Serotonin! – richtige und wichtige Erkenntnisse bringen, die wir sehr vorteilhaft zur Verbesserung des Schlafs nutzen können. Dass da zwei Schulen bestehen, kann nur daran liegen, dass die eine oder die andere Seite nur ihren engen Kreis sieht und nicht darüber hinaus blickt.
Wachwerden in der Nacht ist nicht schlimm!
Zulley geht auch bei Erkenntnissen, die erst durch seine Bobachtungen in seinen Schlaflaboren allgemein bekannt geworden sind, nicht auf den Zusammenhang mit der Arbeit der Hormone in den Schlafphasen ein. Ihm genügt z.B. die sichere Feststellung, dass tatsächlich die Unterbrechung des nächtlichen Schlafs, wenn sie nicht von außen kommt, kaum einen nachteiligen Einfluss auf die Qualität des gesamten Schlafs hat.
Gleich ob es um das Einschlafen bei Beginn der Schlafperiode geht oder um das Wiedereinschlafen nach einem Wachwerden, empfiiehlt Zulley ganz zu Recht, es nicht zu ernst zu nehmen, wenn die Schläfrigkeit nicht kommt, ohne die es keinen Einstieg oder Wiedereinstieg in den Schlaf gibt.Das Schlimmste ist dann der Griff zu Schlaftabletten, von denen Zulley mit seltenen Ausnahmen generell abrät. Besser ist, sich in dieser Zeit mit einfachen Dingen zu beschäftigen. Problemen soll man dann nicht nachgehen, sondern sie einfach den Kopf nur durchlaufen lassen.
Selbst wenn man dann mal partout nicht in den Schlaf kommt, ist das kein Beinbruch. Selbst eine ganze Nacht ohne Schlaf beeinträchtigt uns nur wenig, wenn es in der kommenden Nacht wieder normalen Schlaf gibt.
Aber ist es denn nicht von Interesse, warum das so ist? Eine Antwort darauf kann nur die Endokrinologie geben.
Hormonelle Gründe für die Probleme beim Einschlafen
Es liegt wohl am Namen Schlafhormon, den man dem Botenstoff Melatonin gegeben hat, dass alle Welt (auch Zulley) meint, dass dieser Stoff, der ja eindeutig eine große Rolle spielt, wenn der Schlaf einmal initiiert ist, auch für das Einschlafen selbst zuständig sei.
Das aber ist falsch, ebenso wie die Annahme, dass ein hoher Melatoninspiegel müde mache, Schlafstörungen auslöse und zu Depressionen führe. Das ergibt sich schon aus der in der Hormonlehre gesicherten (und von niemandem bestrittenen) Erkenntnis, dass Melatonin erst nach dem Einschlafen in den Drüsenzellen (Pinealozyten) der Zirbeldrüse aus dem Wach- und Schlafkontrollhormon Serotonin produziert wird. In der etwa halbstündigen Phase des Einschlafens ist ausschlagebend ganz und gar nicht eine Aktivität von Melatonin, sondern ausschließlich die von Serotonin. Ich sage daher seit Jahren unbestritten:
Serotonin ist das alleinige Einschlafhormon.
Erst nach dem Einschlafen bringt Melatonin den Menschen tiefer in den Schlaf – gleich, was an Melatonin als Gewebshormnoder Botenstoff sonst so im Körper im Einstz sein mag. Melatonin, das ja auch als Antioxidanz im ganzen Körper wertvolle Funktionen ausübt, macht überhaupt nicht müde. Melatonin ist auch nicht der Schlüssel zur Bekämpfung von Stress und Depression. Das ist das Belastungskontrollhormon Serotonin. Mag sein, dass andere Botenstoffe wie Ooxitocin und Histamin (http://www.essenspausen.com/hoggar-night-eine-zweifelhafte-schlafhilfe/) in ähnliche Richtung zielen, das schmälert aber die Richtigkeit der Erkenntnis nicht, dass das Schlüsselhormon Serotonin bezogen auf die erste halbe Stunde des Schlafs die einzige und zugleich unverzichtbare Wirksubstanz ist.
Wie weit Serotonin auch beim Wiedereinschlafen nach einer Unterbrechung des nächtlichen Schlafs vorhanden sein muss, ist zwar nicht erfoscht, scheint mir aber eine logische Annahme zu sein. Durch die Unterbrechung des Schlafs ist man ja den vorher in den Schlaf hineinführenden Ast wieder bis ins Bewusstsein hinaufgestiegen. Einen anderen Mechanismus des Abstiegs in die Schlaftiefen als durch das aus Serotonin in der Zirbeldrüse produzierte Melatonin kennen wir nicht.
Wenn man sich wie Zulley weitgehend allein auf die Erkenntnisse der labormäßigen Schklafforschung verlässt, kann man diese Zusammenhänge nicht erkennen und kommt auch nicht dahinter, wie er sie zu seinem Vorteil einsetzen kann. Er versteht daher nicht, dass die Förderung des Serotoninaufbaus der von Natur her einzig richtige Weg zur Herstellung eines guten Schlafs ist.
Tausende von Nutzern nativer Kost/Aminas Vitalkost haben das in den letzten zehn Jahren und mehr am eigenen Leibe erlebt, was ich im Jahre 2000 nach meinem ersten Konsum vergleichbarer Nahrung auf leeren Magen erlebte, nämlich eine sofortige Umkehr meines ganzen Schlaf- und Wacherlebens: Volle Wachheit tagsüber, problemfreies Einschlafen am späten Abend, ungestörtes Durchschlafen für die nicht mehr ganz so lange Nachtruhe (7 Stunden), Beendigung von Apnoe und Bruxismus und eine komplette Erholung von Körper und Geist. Das klingt nur so toll, wenn man die Zusammenhänge nicht kennt.
Meine frühere stille Hoffnung, dass sich nach und nach zu den wenigen Ausnahmen immer mehr Experten aus der etablierten Wissenschaft mit meinen Erkenntnissen befassen würden, obwohl ich als gelernter Jurist nicht von einem naturwissenschaftlichen Fach bin, sondern mich 15 Jahre lang gründlicher in die Materie aus den vielen beteiligten Wissenschaftsspraten eingearbeitet habe als wohl die meisten Ärzte und Biochemiker, habe ich längst aufgegeben. Ich sehe nur von außen zu, wie sich nach und nach die eine oder andere Erkenntnis wie durch ein Wunder von selbst in die akademischen Elfenbeintürme verirrt. Ich rechne damit, dass ich es noch erleben werde, dass Schlafforscher mit der umwälzenden neuen Erkenntnis auftrumpfen werden, dass Serotonin doh wirklich das Einschlaf- und Wiedereinschlafhormon ist. Vielleicht fragen sie sich dann auch einmal, ob es nicht einfache Wege gibt, seinen Mangel auf körpereigene Weise, insbesondere durch den Verzehr nativer Kost auf leeren Magen, zu beheben.
Überflüssiger Mittagsschlaf
Weil Zulley den Wirkungen des Wach- und Schlafkontrollhormons Serotonin nie nachgegangen ist und offenbar auch nicht weiß, wie sich ein Defizit an Serotonin leicht beheben lässt, vertritt er auch die allgemeine Meinung, dass ein Mittagssschlaf für jedermann wertvoll sei.
Recht hat er inwoweit allerdings, dass schon die Ruhe und Entspannung, die man erlebt, wenn man sich tagsüber mal auskoppelt und zur Ruhe kommt, dem Menschen für den ganzen Rest des Tages und daher auch für das spätabendliche Einschlafen zugute kommt.
Eine gute Versorgung mit dem Botentoff Serotonin hält aber angsichts seiner langen Halbwertzeit von 21 Stunden den Menschen tagsüber von früh bis spät wach, konzentriert und leistungsfähig. In dieser Verfassung wird man einfach nicht schon wenige Stunden nach dem Aufstehen schläfrig. Wer will kann sich natürlich hinlegen, sich entspannen und vielleicht gar meditieren. Aber einschlafen wird er dann nicht, selbst wenn er länger als eine halbe Stunde liegen bleibt.
Dem. der mittags eine Schläfrigkeit erlebt, was nicht verwundern kann, wenn er sich gerade mal wieder den Bauch vollgeschlagen hat, wird allerdings allgemein geraten, ja nicht länger als eine halbe Stunde liegen zu bleiben, weil sich sonst aus dem Botenstoff Serotonin das Schlafhormon Melatonin bildet und ihn tief hinunter reißt in den richtigen Schlaf. Wenn er dann diesen wirklichen Schlaf unterbricht – man hat ja noch zu tun! – kommt er den ganzen Tag nicht mehr richtig auf die Reihe und sucht am späten Abend vergeblich nach dem richtigen Einschlaffenster.
Freitag 25. März 2016 um 13:47
[…] Ganz überraschend ist Siegels Beobachtung, dass die Naturvölker sich nicht mit dem Eintritt der Dunkelheit zum Schlafen legen. Dies tun sie erst gut 3 Stunden nach Eintritt der Dunkelheit. Der Report begann mit der Behauptung, dass mit dem Eintritt der Dunkelheit die Herstellung des Schlafhormons Melatonin in der Zirbeldrüse in Gang gesetzt würde, was den Menschen schläfrig mache und in den Schlaf zöge. Der Widerspruch zu dem späteren Zubettgehen der Naturvölker wurde in der Reportage nicht aufgelöst. Auch ging die Diskussion mit Scobel und seinen Gästen aus der Wissenschaft, in der auch die direkte Melatoninausschüttung nach Lichtentzug behauptet wurde, an diesem Thema vorbei. Ich habe schön früher beklagt, dass die Schlafforscher blind an den Erkenntnissen aus der Endokrinologie vorbei gehen, die längst weiß, dass die Schalfeinleitung über den Botenstoff Serotonin erfolgt und nicht über Melatonin, s. http://www.essenspausen.com/professor-zulley-zum-besseren-schlaf/. […]